Dimensionierung des Regenwasserbewirtschaftungssystems für das Quartier 4 in Fredersdorf-Nord

Aufgabenstellung

Für das Siedlungsgebiet Quartier 4 in Fredersdorf Nord ist der Ausbau der zum größten Teil unbefestigten Straßen geplant. Eine Straßenentwässerung über eine Regenkanalisation mit Anschluss an den vorhandenen Regenkanal wurde von der Gemeinde abgelehnt, da hierfür aufgrund der im Quartier vor­handenen Topographie der Bau einer Pumpstation erforderlich gewesen wäre. Auch die vor­herrschenden Boden­verhältnisse und die Vorflutsituation gestalten die Regenentwässerung schwierig. Ziel war die Erarbeitung einer genehmigungsfähigen Konzeption für Regenwasserbewirtschaftungs­anlagen im Quartier 4 sowie die Dimensionierung der Anlagen.

Auswahl der Bewirtschaftungsart

Im Untersuchungsgebiet herrschen sehr inhomogene Bodenverhältnisse mit Geschiebelehm, -mergel und Sanden und damit unterschiedliche, überwiegend gering durchlässige Böden vor. Vorliegende Baurund­gutachten bestätigen in Teilbereichen vorhandenes Schichtenwasser. Aus diesem Grund stellt ein Mulden-Rigolen-System (MRS) die Vorzugslösung für die Regenbewirtschaftung dar, das eine weitgehende Versickerung bei gleichzeitiger gedrosselter Ableitung überschüssiger Nieder­schlags­abflüsse in die natürliche Vorflut er­möglicht. Zudem kann durch ein MRS vor­handenes Schichtenwasser mit bewirtschaftet werden. Als natürliche Vorflut bietet sich ein Graben an, der südlich des Untersuchungs­gebietes verläuft und zur Erpe (Neuenhagener Mühlenfließ) entwässert. In Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde kann die Ableitung der Drosselabflüsse des MRS mit Drossel­spenden von max. 10 l/(s*ha) in diesen Graben erfolgen. Die mit der Gemeinde abgestimmte Leitungsführung erfolgt vollständig auf kommunalen Grundstücken wobei gleichzeitig die Straßenent­wässerung der Lerchenstraße des südlich gelegenen Siedlungsgebietes angeschlossen werden kann.

Dimensionierung der Anlagen

Auf Grundlage der vorhandenen Straßenraumbreiten und der geplanten Fahrbahn- und Gehweg­breiten wurden Regelquerschnitte zur Einordnung der Bewirtschaftungsanlagen für die Straßen im Quartier 4 erstellt und abgestimmt.
Die Vordimensionierung des MRS erfolgte mit Hilfe einer entwickelten Excel-Tabelle nach dem DWA-Merkblatt A138. Die Ergebnisse zeigen, dass das geplante Mulden-Rigolen-System in die geplanten Straßenquerschnitte integriert werden kann. Nach Abstimmung des entwickelten MRS mit der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf wurde als Nachweis sowie zur Optimierung der Speichervolumina eine Langzeit­simulation durchgeführt.

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