RWB für die Fa. Klöpferholz am Standort Dallgow
Die koeberl doeringer Architektenpartnerschaft hat die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH mit der Konzeption und Ausführungsplanung einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung für Erweiterungsmaßnahmen der Klöpferholz GmbH & Co. KG an der Niederlassung Berlin/Dallgow beauftragt. Das Planungsgebiet liegt an der Hamburger Chaussee in Dallgow-Döberitz, im Gewerbepark Staaken und hat eine Fläche von ca. 2 ha.
Die versiegelten Flächen des Holzhandels, bestehend aus Dach-, Fahr- und Parkplatzflächen werden derzeit über zentrale Versickerungsbecken entwässert. Die geplanten Erweiterungsmaßnahmen erhöhen den Versiegelungsgrad von 68% auf 88 %.
Aufgrund mangelnder Informationen zur Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds wurden Versickerungsversuche durchgeführt. Hierbei wurden sowohl Open-End-Tests, als auch Doppelringinfiltrometerversuche durchgeführt.
Nach Zuschlag eines Sicherheitsfaktors wurde der bemessungsrelevante kf-Wert mit 5*10-6 m/s (rund 43 cm/d) festgelegt.
Der hohe Versiegelungsgrad und der fehlende Anschluss an die Regenwasserkanalisation führten dazu, dass eine unterirdische Entwässerungslösung in Form von Hochlast-Füllkörperrigolen gewählt wurde. Diese wurden per 30-jährlicher Langzeitsimulation und 100-jährlichem Bemessungsregen dimensioniert, da auf dem Gelände keine Möglichkeit für die Unterbringung von überstauendem Wasser bestand. Aufgrund des relativ geringen Grundwasserflurabstandes wurden die Rigolen flach ausgebildet
Im Rahmen der Ausführungsplanung wurde entschieden, dass die Rigolen für die Dachentwässerung als Doppelstrang ausgebildet und unterhalb geplanten Lagerhalle platziert werden. Um eine homogene Wasserverteilung zu ermöglichen wurden beide Stränge mit großzügig dimensionierten Ausgleichsleitungen versehen. Für den Fall einer Überlastung wurde ein oberirdischer Notüberlauf in die vorhandenen Versickerungsbecken vorgesehen. Empfohlen wurde zudem, dass die Versickerungsbecken erweitert und die bisherigen Zuflussleitungen durch Leitungen größeren Durchmessers ersetzt werden.
Als Entwässerungslösung für die geplante Umfahrungsstraße wurde ebenfalls eine abflusslose Hochlastfüllkörperrigole vorgesehen. Für die Vorreinigung des Zuflusses wurde ein Innolet-G Filter Berliner Art empfohlen.
Durch diese Maßnahmen kann, trotz des sehr hohen Versiegelungsgrades eine wirtschaftliche und flächensparende sowie am natürlichen Wasserkreislauf orientierte Oberflächenentwässerung erreicht werden.
