Sieker
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Die Regenwasserexperten

Hochwassergefährdung in Frankfurt (Oder)

Anlass

Im Ergebnis einer „Studie zum Hochwasserschutz Frankfurt (Oder)“ vom Dezember 2012 wurden für die Bereiche Logenstraße und Holzmarkt stationäre Hochwasserpumpwerke vorgeschlagen, die eine Einleitung von Mischwasser in die Oder während eines Starkregenereignisses auch im Hochwasserfall sicher stellen sollen. Die in der Studie ermittelten Baukosten für stationäre Pumpen sind aber für die Stadt Frankfurt (Oder) nicht aufwendbar. Die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH wurde daher gebeten, die Frage der Eintrittswahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Oderhochwassers und einer Jährlichkeit eines Regenereignisses zu untersuchen, für welches die Sicherung vor Binnenhochwasser erforderlich ist.

Das Untersuchungsgebiet umfasst die Einzugsgebiete der Schwerpunkte Holzmarkt und Ufer-/Logenstraße einschließlich der Fischerstraße, Bachgasse, Uferstraße und Faberstraße sowie weiterer Nebenstraßen im unteren Teil der Mischwasserüberläufe (Abb. 1).

Die Untersuchung soll die Bemessungsgrundlagen zur Wahrscheinlichkeit der Wiederkehrhäufigkeit und zum Überflutungsvolumen anhand einer Auswertung langjähriger Messreihen aus Niederschlag und Hochwasserständen auf die Gleichzeitigkeit des Auftretens präzisieren.

Auf dieser Grundlage wurden die betroffenen Überflutungsflächen im Falle unterschiedlicher Regenereignisse modelliert (Abb. 2) und dargestellt, sowie ein eindeutiges Bild zur jeweiligen Betroffenheit und dem zu erwartenden Schadenspotenzial (Abb. 3) skizziert.

Durchführung

Die Auswertung des gleichzeitigen Zusammentreffens von Oderhochwasser und Starkniederschlag ergibt eine statistische Wahrscheinlichkeit von ca. einmal in 125 Jahren, dass bei einem Oderhochwasser größer Alarmstufe 2 eine Niederschlagsjährlichkeit T=0,5 auftritt. Daher wurde diese Jährlichkeit als maßgebend festgelegt. Die Straßeneinläufe der Uferstraße und des Holzmarktes sind bei einem Niederschlagsereignis wenig abflusswirksam und stauen kurzfristig über. Der maßgebliche Zufluss bei Überstau generiert sich am Auslass der Logenstraße und verteilt sich aufgrund des Gefälles auch auf die Bereiche Uferstraße und Holzmarkt (Abb. 2). Das höchste Schadenspotenzial ergibt sich durch die betroffenen Gebäude. Bei einer Jährlichkeit von T=0,5 und einer Dauerstufe von 45 Minuten ergibt sich bereits ein erhebliches Schadenspotenzial.

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Projektinformationen

Laufzeit: 2015

Fachinformationen 2 Produkte 2
Autor
M.Sc. Livius Hausner
+49 3342 3595-28
l.hausner[at]sieker.de