Hochwasserschutzkonzept Georgsmarienhütte
Veranlassung
In der Stadt Georgsmarienhütte ist es im August 2010 durch starke, regional begrenzte Niederschläge zu schweren Überschwemmungen in mehreren Stadtteilen der über 30.000 Einwohner zählenden Stadt gekommen. Es kam zu erheblichen Schäden durch Hochwasser.
Ziel
Ziel und Aufgabe des Hochwasserschutzkonzeptes (HWSK) war es, Maßnahmen des technischen und vorbeugenden Hochwasserschutzes sowie Möglichkeiten zum Wasserrückhalt in der Fläche zu entwickeln, um damit die Schadenshöhe bei zukünftigen Ereignissen zu minimieren.
Vorgehensweise
Dazu erfolgte eine Niederschlag-Abfluss-Modellierung (N-A-M) des Einzugsgebietes der oberen Düte. Das Gewässer wurde mit dem Wasserspiegellagenmodell Wasp-Tools abgebildet. Im Laufe des Projektes wurde auf die instationäre Modellierung mit HEC-RAS umgestellt. Die Modelle wurden am Hochwasserereignis 2010 kalibriert.
Maßnahmenpakete
Um die Stadt zukünftig vor Extremereignissen wie ein HQ100 zu schützen, wurden verschiedenste Hochwasserschutzmaßnahmen simuliert und miteinander verglichen. Unter anderem wurden Drosseleinstellungen vorhandener Becken verändert, neue Hochwasserrückhaltebecken geplant, Renaturierungsmaßnahmen (Abgrabungen) modelliert und Hochwasserschutzwälle bemessen.
Hochwasservorhersage
Bedingt durch das kurze und steile Einzugsgebiet der Düte oberhalb des Stadtzentrums von Georgsmarienhütte, in der das größte Schadenspotenzial vorhanden ist, ist die Reaktionszeit nach dem Erkennen der Hochwassergefahr im Oberlauf für alle Beteiligten der Stadt Georgsmarienhütte nicht ausreichend (deutlich unter 1 Stunde). Deswegen wurde zusätzlich zu den Berechnungen und Maßnahmen, die im Rahmen dieses Konzeptes erarbeitet wurden, eine Hochwasservorhersage eingerichtet, um die Reaktionszeiten bei Auftreten eines Hochwassers zu verlängern. Nach einer Testphase soll das System offiziell in Betrieb gehen.
Projektinformationen
Laufzeit: 2011 - 2012