Sieker
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Die Regenwasserexperten

Kleinwasserkraftwerke – Bewertung des Klimaschutzpotenzials und Verbesserung durch intelligente Technologien

Veranlassung

Die chinesische Regierung, vertreten durch die Ministerien für Entwicklungen und Reformen, für Wasserressourcen und für Finanzen, hat 2003 ein Programm gestartet mit dem Ziel, in ländlichen Gebieten kleine Wasserkraftwerke (elektrische Leistung zwischen 1 WM und 10 MW) aufzubauen. Damit die Verwendung von Holz und anderen Brennstoffen signifikant reduziert werden, um eine klimaverträgliche Energieinfrastruktur aufzubauen. Es wird erwartet, dass dadurch sowohl die Rodung von Waldflächen als auch die CO2-Emissionen reduziert werden. Im Jahr 2009 legte ein Regierungsprogramm zur Förderung kleiner treibstoffsubstituierender Wasserkraftwerke (Small Hydropower Substituting Fuel – SHSF) den Grundstein für den Bau von 1022 kleinen Wasserkraftwerken bis zum Jahr 2015 in 24 Provinzen. Die installierte Leistung ist dann größer als die des Drei-Schluchten-Projekts am Yangtse.

Die Wasserkraftnutzung ist eine regenerative, nur mit geringen Emissionen verbundene Form der Energienutzung, die aber gleichzeitig mit deutlichen Eingriffen in Natur und Landsacht verbunden ist. Vor dem Hintergrund heftiger Kontroversen hinsichtlich des Einsatzes von Wasserkraftanlagen, ist es enorm wichtig die Auswirkungen in den unterschiedlichen Umweltbereichen (Klima-, Natur- und Gewässerschutz) genauer zu erfassen und in umfassende Bewertungsansätze einfließen zu lassen. Auf europäischer Ebene wurden in den letzten Jahren die unterschiedlichen Auswirkungen diskutiert. Hintergrund dieser Arbeiten sind jedoch die nationale bzw. europäische Rahmenbedingungen und Wertvorstellungen. Eine Übertragung der vorliegenden Ansätze auf China ist deshalb nur eingeschränkt möglich.

 

Lokalisierung des Projektgebiets

 

Projektziel

Das deutsch-chinesische Forschungsprojekt HAPPI ordnet sich mit seinen Zielstellungen in die Hightech-Strategie, den Masterplan Umwelttechnologien sowie die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung ein. Durch dieses Projekt sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Entwicklung und Anwendung neuer Bewertungsmethoden für Kleinwasserkraftwerke hinsichtlich der Nachhaltigkeit in sozio-ökonomischer und ökologischer Hinsicht unter Berücksichtigung des Klimaschutzes und der Landnutzung
  • Entwicklung eines erweiterten Planungsleitfadens für Wasserkraftwerke (Auswahl optimaler Kraftwerksstandorte, bautechnische und hydraulische Optimierung, Unterstützung bei Verfahren der behördlichen Genehmigung)
  • Erarbeitung von Grundlagen für eine neue CDM Methodologie für Kleinwasserkraftwerke
  • Entwicklung und Anwendung neuer Steuer- und Energiemanagementstrategien für Kleinwasserkraftwerke (einzeln und im Verbund koordiniert) sowie Einbindung der Kleinwasserkraftwerke in regionale und überregionale Energienetze
  • Entwicklung von projektspezifischen Finanzierungsstrategien

Der Bewertungsansatz muss folgende Aspekte umfassend berücksichtigen:

  • ökologische Auswirkungen: Klimaschutzpotential sowie Natur- und Gewässerschutz, wie z.B. Änderungen in Flora und Fauna, der Landschaft und der Fließgewässer sowie der Landnutzung (Environmental Impact)
  • ökonomische Auswirkungen: Kosteneffizienz , Netzinfrastruktur und Verbrauchernähe, Realisierungszeitraum, Standort- und bautechnische Optimierung und
  • soziale Auswirkungen: verbesserte Infrastruktur, Beschäftigung, Einfluss auf das Entwicklungspotential der ländlichen Besiedlung, Armutsbekämpfung, Umsiedelungen (Social Impact).

Deutsche Projektpartner

  • G.M.F Gesellschaft für Meß- und Filtertechik m.b.H., Karlsruhe
  • G.U.B. Ingenieur AG, Zwickau
  • Umwelt- und Ingenieurtechnik GmbH Dresden
  • Universität Kassel
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., München
  • Angewandte Systemtechnik (AST) des Fraunhofer IOSB, Ilmenau
  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe

Chinesische Projektpartner

  • China Institute of Water Resources and Hydropower Research (IWHR), Peking
  • Hohai University in Nanjing
  • China Agricultural Univerity, Peking
  • Beijing Forest University, Peking
  • Majiang Hydropower development Company, Majing (Guizhou Provinz)

 

 

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Projektinformationen

Laufzeit: 2013 - 2016

Ansprechpartner
Dr.-Ing. Mariusz Merta
+49 3342 3595-26
m.merta[at]sieker.de
Dr.-Ing. Harald Sommer
+49 3342 3595-16
h.sommer[at]sieker.de
Dr.-Ing. Zhengyue Jin
+49 3342 3595-12
zy.jin[at]sieker.de