Entwässerungssicherheit
Ziel einer jeden Regenwasserbewirtschaftungsanlage muss es sein, den gewohnten "Entwässerungskomfort" zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet dies, dass Anlagen an Gebäuden (z.B. Dachbegrünungen) nicht zu Vernässungsschäden führen dürfen und Anlagen auf Grundstücken oder öffentlichen Flächen die Regenabflüsse zumindest bis zu einem gewissen Maß aufnehmen können müssen.
Zielgrößen
Traditionellerweise werden Kanalisationssysteme in erster Linie auf die Zielgröße Überstauhäufigkeit hin bemessen. Die Vorgaben für diese Zielgröße sind in den einschlägigen Normen (DIN EN 752 und DIN 1986-100) und Technischen Regeln (DWA A118) definiert. Der Nachweis erfolgt entweder,
a) indem die Anlage mit einem Bemessungsregen einer bestimmter Auftrittshäufigkeit nachgewiesen wird (Lastfallprinzip) oder
b) indem die Einhaltung der vorgegeben Überstauhäufigkeit für die Anlage per (Langzeit-)Simulation nachgewiesen wird (Nachweisprinzip).
Grundsätzlich gelten diese Vorgaben auch für andere Formen der Regenwasserbewirtschaftung. So ist in den DIN-Normen auch von Entwässerungsmaßnahmen und nicht von Kanalisationsanlagen die Rede. Die Technischen Regeln für Versickerungsanlagen (DWA A138) sind mit den Zielvorgaben der genannten Normen abgestimmt, so dass mit diesen Systemen die gleiche Entwässerungssicherheit gewährleistet ist wie mit Ableitungssystemen.