Konventionelle Regenentwässerung
Bis vor einigen Jahren erfolgte die Entwässerung von versiegelten Flächen fast ausschließlich über Kanalisationen. Zur Wahl stand nur die Ableitung des Niederschlagswassers entweder im Misch- oder Trennverfahren. Über die Jahrzehnte hinweg wurden dazu umfangreiche Kanalisationssysteme aufgebaut. Die Gesamtlänge aller Entwässerungssysteme in Deutschland dürfte in der Größenordnung von 1 Mio. km liegen.
Ohne Zweifel wurde das Ziel einer geordneten und betriebssicheren Siedlungsentwässerung mit diesen Kanalisationssystemen erreicht. So treten Schäden durch Überflutungen in Deutschland allenfalls bei sehr starken Niederschlägen auf. Bei normalen Niederschlagsereignissen sind Gebäude und die Verkehrsinfrastruktur gut geschützt.
Allerdings traten mit fortschreitendem Ausbau der Entwässerung auch die Nachteile zu Tage, insbesondere die erhöhte hydraulische und stoffliche Belastung der Fließgewässer. Zur Kompensation dieser Effekte wurden in den letzten Jahrzehnten vermehrt Regenbecken zur Rückhaltung und Behandlung von Abflüssen im Misch- und Trennsystem gebaut.
Die Ziele des Gewässer- und Hochwasserschutzes wurden damit allerdings nur bedingt erreicht und die mit konventionellen Entwässerung verbundene Störung des Wasserhaushaltes kann durch End-Of-Pipe-Anlagen prinzipiell nicht mehr korrigiert werden.
Die Herstellung und der Betrieb dieser Regenentwässerungssysteme ist außerdem sehr kostenintensiv. In Deutschland liegen die Gesamtkosten für den Neubau und die (notwendige) Erneuerung in der Größenordnung von 10 Mrd. € pro Jahr.
Flächenversiegelung
Umfang der Versiegelung in Deutschland
Kanalisierung
Umfang der Regenentwässerung in Deutschland
Regen- und Mischwasserbehandlung
Anzahl der Regenbecken zur Rückhaltung und Behandlung