Grabensysteme
Prinzip
Außerhalb von Ortschaften sind in offene Gräben, Rinnen oder Mulden die übliche Form der Entwässerung. Planungsgrundsätze und Bemessungsverfahren sind in der
Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil Entwässerung (RAS-Ew) detailliert beschrieben.
Erstaunlicherweise sind offene Gräben innerhalb von Siedlungsgebieten dagegen eher unüblich, obwohl sie hydraulisch und auch wirtschaftlich einige Vorteile gegenüber Regenwasser-Kanälen ausweisen. Nur im Norddeutschen Tiefland sind offene Gräben häufig Teil des Entwässerungssystems (dort auch als "Wettern" bezeichnet).
Anwendungsbereich/Einschränkungen
Grabensysteme bieten sich vor allem bei ebenem Gelände an, da deutlich weniger hydraulisches Gefälle erforderlich ist als bei Rohrleitungen gleicher Kapazität.
Einschränkungen ergeben sich aus Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, Mücken oder auch Geruchsbelästigungen.
Wasserwirtschaftliche Auswirkungen
Offene Gräben bzw. Grabensysteme können zur Erhöhung der Verdunstung in Siedlungsgebieten beitragen. Je nach Bodenverhältnissen ist auch eine Versickerung ggf. auch aber eine Dränagewirkung möglich.
Kosten
Im Vergleich zu Rohrleitungen gleicher Kapazität können Entwässerungsgräben deutlich preisgünstiger hergestellt werden.
Planung, Bemessung, Bau
Die Bemessung erfolgt insbesondere bei rückgestauten Grabensystemen mit hydraulischen Berechnungsprogrammen (1D-Wasserspiegellagenberechnung).