Sieker
Sieker
Die Regenwasserexperten

Beispiel INNOLET

Prinzip

Der Ansatz für das im Folgenden vorgestellte System INNOLET® basiert auf dem Prinzip, die stark verschmutzten Abflüsse am Ort des Entstehens und unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles zu reinigen. Als Lösung bietet sich die Nachrüstung des herkömmlichen Straßenablaufes (Gully) durch den Einsatz des Systems INNOLET® an. Dazu gibt es Lösungen für Trockengullies und Nassgullies.

INNOLET® für Trockengullies

Trockengullies sind in den letzten Jahren in vielen Straßen standardmäßig eingebaut worden. Die Idee ist, Einläufe mit einer Filterpatrone nachzurüsten. Dies bietet sich insbesondere bei Straßen an, bei denen eine Reinigungsanlage nur mit hohem Aufwand realisiert werden kann.
Mit dem System INNOLET® kann ein Teilstrom des zufließenden Regenwassers in einem Trockengully über den Filter geführt und damit gereinigt werden. Der verbleibende Teilstrom gelangt direkt in den Ablauf. Der Anteil der behandelten Wassermenge ist abhängig von der Dimensionierung. Die wichtigsten Vorteile liegen darin, dass a) gezielt dort gereinigt werden kann, wo die größten Verschmutzungen entstehen, und b) das vorhandene Gefälle zwischen Geländeoberkante und Kanalsohle für die Filterpassage ausgenutzt wird. Es ist kein Energieaufwand erforderlich.

Verfahren

Die INNOLET®-Filterpatrone der Fa. Funke kann in bestehenden Standardstraßenabläufen (Trockengullies) eingesetzt werden. Zur Nachrüstung wird zuerst der übliche Laubfang entfernt und stattdessen der INNOLET- Einsatz eingeführt und ggf. mit entsprechenden Bauteilen eingedichtet. Danach wird der zweistufige Filter eingesetzt. Im Filterkorb der ersten Stufe werden Grobstoffe zurückgehalten. Die Filterpatrone der zweiten Stufe hält Feinstoffe und gelöste Verbindungen sowie Schwermetalle zurück. Das Verfahren wurde für die Nachrüstung von Straßenabläufen nach DIN 4052 mit quadratischem oder rechteckigem Aufsatz an hoch belasteten Straßenabschnitten entwickelt. Auch die Ausstattung neuer Abläufe ist möglich.

Reinigungsleistung

Die Leistungsfähigkeit von INNOLET ist in verschiedenen Pilotprojekten untersucht worden. Es wird eine Reinigunngsvorhabens von [Werker et al., 2011] zeigte einen AFS Rückhalt von rund 45 %, 78 % für Kupfer und 45 % für Zink im gsleistung von ca. 40-80 % bezogen auf AFS und Schwermetalle erreicht. Dies wurde in einer Untersuchung im Rahmen eines Forschungsprojektes im Laborversuch, der an die DIBt-Prüfungen angelehnt war, ermittel. Je Straßeneinlauf wurden bis zu 30 kg Feststoffe zurückgehalten. Die Reinigungsintervalle müssen entsprechend der Verschmutzung der Straße (z. B. durch Laubanfall) angepasst werden [Sommer, 2007/ 2008/2009].
Das System INNOLET wurde vom Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH (IKT) geprüft und mit dem Siegel „IKT-geprüft gemäß Trennerlass“ ausgezeichnet.

Kosten und Betrieb

Die Kosten für ein komplettes INNOLET-System aus Einsatz, Grobfilter und Filterpatrone betragen ca. 1400 bis 1800 €.
Die Reinigung des Grobfilters sollte zwei- bis viermal pro Jahr erfolgen. Der Austausch des Substrates der Filterpatrone erfolgt einmal pro Jahr zusammen mit der Gesamtreinigung des Straßenablaufes. Die Kosten für den Betrieb und Austausch des Filtermaterials können je nach Straßenverschmutzung mit 0,25-0,35 € /m²*a angegeben werden [Sommer, 2007/2009]. 

INNOLET G Filterpatrone für Nassgullies

Verfahren

INNOLET-G der Fa. Funke ist eine Weiterentwicklung der INNOLET Filterpatrone. Sie eignet sich insbesondere für die Nachrüstung von Straßenabläufen mit einem Nassschlammfang und bei flachem Ablauf in das Kanalnetz. Konstruktive Änderungen des Filterkorbs gegenüber der INNOLET-Filterpatrone führen zu längeren Standzeiten mit einer verbesserten hydraulischen Durchlässigkeit durch Verringerung der Kolmationsneigung des Filters.

Reinigungsleistung

Ein aktuelles Forschungsvorhaben aus Hamburg bescheinigt dem INNOLET-G in situ folgende Reinigungsleistungen: AFS ~ 74 %, MKW ~ 53 %, PAK ~ 81 %, Phosphat ~ 46 %, Zn, Cu, Pb, Cd ~ 60 – 70 %. Nach einer Untersuchung des IKT aus dem Jahre 2011 liegt der Rückhalt für AFSfein auf dem Prüfstand bei ca. 70%.

Kosten und Betrieb

Die Fa. Funke spricht von einer Standzeit von einem Jahr, dann muss das Filtermaterial des INNOLET-G ausgetauscht werden. Während der Erprobungsphase in Hamburg hatte sich herausgestellt, dass der Absetzraum halbjährlich gereinigt werden sollte. Die Kosten für die Wartung werden mit rund 130 €/Jahr angegeben. Darin sind die Reinigung der Filterpatrone und der jährliche Austausch des Filtermaterials plus sämtliche anfallenden Kosten wie Personal, Ausrüstung, etc inbegriffen.

‹ zurück