Regenwasserkonzept für die Gemeinde Neuenhagen
Fortschreibung des Regenwasserkonzepts für die Gemeinde Neuenhagen
Aufgabenstellung
Die Gemeinde Neuenhagen hat 1997 ein Regenwasserkonzept für das Gemeindegebiet erarbeiten lassen. Nach Einschätzung der Bauverwaltung hat sich dieses Konzept insgesamt bewährt. Es diente über 15 Jahre hinweg als Leitfaden für die Planung der Regenwasserbewirtschaftung. Mittlerweile haben sich jedoch wesentliche Grundlagen deutlich verändert. So sind heute z.B. Fragen der Schichtenwasserbewirtschaftung oder der Regenwasserreinigung von größerer Bedeutung, als sie es 1997 waren. Mit der Wasserrahmenrichtlinie gibt es auch neue gesetzliche Grundlagen für die Einleitung von Regenwasser in Gewässer und Grundwasser. Vor diesem Hintergrund beauftragte die Gemeinde Neuenhagen die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH mit der generellen Überarbeitung und Fortschreibung des Regenwasserkonzepts.
Konzept
Für die Überarbeitung des Regenwasserkonzepts wurde zunächst eine Bestandsanalyse im Gebiet durchgeführt. Diese Bestandsanalyse hatte ihren Schwerpunkt in der bodenkundlichen und hydrogeologischen Untersuchung. Ebenso wurde der Ist-Zustand der Gebietsentwässerung aufgenommen, sowie ein Vergleich mit den Planungen des Regenwasserkonzepts von 1997 durchgeführt. Vor dem Hintergrund des gesetzlichen Fokus auf eine möglichst dezentrale Regenwasserbewirtschaftung wurde unter Nutzung verschiedener GIS-Tools, sowie einer hydrologischen Gebietssimulation mit der hauseigenen Software STORM, ein Konzept für die Befestigung und Entwässerung noch unbefestigter Straßen erstellt.
Ergebnis
Für die bereits befestigten Straßen wurden Vorschläge für kurzfristige und langfristige Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung mithilfe eines Expertensystems erstellt. Dieses Expertensystem berücksichtigt die lokalen Bedingungen einzelner Straßenabschnitte wie z.B.: Straßenraumbreite, versiegelte Fläche, vorhandene Hochborde, naheliegende Vorfluter, Versickerungsfähigkeit des Bodens, etc und gibt gewichtete Empfehlungen für mögliche Maßnahmen. So konnten der Gemeinde Vorschläge unterbreitet werden, wie die Straßenentwässerung umgestaltet werden kann, um eine möglichst naturnahe Regen- und Schichtenwasserbewirtschaftung durchführen zu können. Das vorhandene Regenwasserkanalnetz wurde im Anschluss mit der Software HYSTEM-EXTRAN für ein 3- und 5- jährliches Regenereignis simuliert. Für die Schächte, welche einen Überstau anzeigten, wurden kurzfristige Maßnahmen zur Linderung vorgeschlagen. Ebenfalls wurden die Stofffrachten des Regenwassers für alle Teileinzugsgebiete anhand des Merkblatts DWA M-153 berechnet und ausführliche Empfehlungen für die Verbesserung der Einleitsituation gegeben. Insgesamt erhielt die Gemeinde einen umfassenden Bericht mit verschiedensten Analysen des aktuellen Zustands der Gebietsentwässerung gefolgt von kurz- und langfristigen Empfehlungen für die Verbesserung der Regen- und Schichtenwasserbewirtschaftung im gesamten Untersuchungsgebiet.
Projektinformationen
Laufzeit: 2014 - 2015