Entwässerungskonzept für den Bebauungsplan 1-19 Chausseestraße, Berlin
Veranlassung
Auf dem ca. 9,5 ha großen Gelände an der Chausseestraße in Berlin wird der Neubaukomplex des Bundesnachrichtendienstes (BND) errichtet. Im Zuge dieses Vorhabens ist vom Land Berlin die Renaturierung der Panke und die Anlage einer ca. 2,5 ha großen Parkanlage vorgesehen. Die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH (IPS) wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt) beauftragt, ein Entwässerungskonzept als Fachgutachten zum Bebauungsplan 1-19 zu erstellen. Dies beinhaltet:
- Überprüfung der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Südpanke im Ist- und Plan-Zustand
- Auswerten und Überprüfen aller Regenwassereinleiter
- Entwicklung eines Entwässerungskonzeptes für das Plangebiet 1-19
- Entwicklung grundsätzlich geeigneter Maßnahmen für die folgende Ausbauplanung der Südpanke.
Hydraulische Berechnung der Südpanke
Für die gesamte Südpanke wurde die hydraulische Leistungsfähigkeit inkl. der bereits geöffneten Bereiche im Ist-Zustand mit dem 1-dimensional stationär ungleichförmigen Wasserspiegellagenmodell WASPTools überprüft.
Vorschläge für die Regenwasserbewirtschaftung im B-Plangebiet
Das Niederschlagswasser vom Neubaukomplex wird vor Ort versickert. Aufgrund der vorliegenden Bodengutachten wird von guten bis sehr guten Versickerungseigenschaften des Untergrundes ausgegangen. Allerdings sind die relativ hohen Grundwasserstände zu beachten.
Qualitativ werden keine Beeinträchtigungen des Grundwassers erwartet, da die zu versickernden Regenmengen wenig belastet sind (überwiegend Dachflächen). Das Schmutzwasser wird in die Mischkanalisation der Berliner Wasserbetriebe eingeleitet. Ein Anschluss der Regenentwässerung an die Mischkanalisation ist nicht vorgesehen.
Anforderungen an die Gewässerentwicklung der Südpanke
Gemäß Wasserrahmenrichtlinie und Berliner Wassergesetz ist bei einem Gewässerausbau im Bereich des B-Plangeländes der gute ökologische Zustand anzustreben. Ein Ausbau wie z.B. im Bereich des Schwarzen Wegs erfüllt diese Anforderungen nicht. Möglichkeiten für eine naturverträgliche Gewässerentwicklung werden aufgezeigt.
Die bestehenden Niederschlagswassereinleitungen sind von der stofflichen Belastung her als relativ unbedenklich einzustufen, da es sich überwiegend um gering verschmutzte Dachflächen und Hofflächen handelt. Allerdings stellt der hydraulische Stress in Folge von Niederschlagswassereinleitungen eine gewässerökologische Belastung dar. Eine Abschätzung nach DWA-M 153 ergibt, dass die zulässige Einleitmenge von 600 l/s bereits jetzt deutlich überschritten ist.
Projektinformationen
Laufzeit: 2005 - 2005
www.stadtentwicklung.berlin.de