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Stadthydrologisches Modell Knisterbach - Bereich Verl

Detaillierte Berechnung der Überschwemmungsflächen des Knisterbachs für die Stadt Verl (NRW)

Anlass

Die Bezirksregierung Detmold hatte im Rahmen einer Gesamtbetrachtung auch für den Knisterbach Überschwemmungs­gebiete (ÜG) ermitteln lassen. Diese schließen viele Bereiche ein, die innerhalb geplanter Erschließungs- und Erweiterungsflächen für Wohn- und Gewerbegebiete liegen. Da sie mit allen rechtlichen Folgen festgesetzt werden sollen, sind die ÜG nun detaillierter über ein stadthydrologisches Modell nachzurechnen und zu überprüfen.

Stadthydrologisches Modell

Für die Erstellung eines stadthydrologischen Modells ist zunächst die Aufstellung eines hydrodynamischen Kanalnetzmodells erforderlich. Auf das Stadtgebiet Verl entfallen rd. 3,6 km Bachabschnittes bzw. 2,3 km² des Einzugsgebiets des Knisterbachs. Eine vorläufige Abschätzung des zu untersuchenden Kanalnetzes ergab, dass rd. 240 Haltungen im Stadtgebiet berücksichtigt werden müssen.

Kanalnetzberechnung

Mit dem Kanalnetz wurde dann für den maßgeblichen Lastfall von T = 100 a eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung mit der Software Hystem-Extran durchgeführt.

Niederschlags-Abfluss-Modell

Um die Abflüsse im Gewässer zu ermitteln, wurde im nächsten Schritt ein Niederschlags-Abfluss-Modell aufgestellt (STORM). Um ein ganzheitliches und detailliertes Bild über die Überschwemmungsgebiete zu erzeugen, wurden in diesem Modell ebenfalls die aus der Kanalnetzberechnung ermittelten Überstauvolumina berücksichtigt. Das Modell zeigt, dass die höchsten Abflüsse im Einzugsgebiet vor allem an den Abfluss der befestigten Flächen gekoppelt sind, insbesondere der Gewerbeflächen. Sie überprägen den Abfluss der natürlichen Flächen deutlich.

hydrodynamischen Gewässermodell

Schließlich wurde das Modell mit einem hydrodynamischen Gewässermodell des Knisterbachs ergänzt. Dies wird mit den Abflüssen aus der Kanalnetzberechnung sowie aus dem N-A-Modell beaufschlagt.
Die ermittelte Wasserspiegellinie führt durch Projizierung auf den Vorländer und Verschneidung mit dem hochaufgelösten digitalen Geländemodell (DGM1) zur Ermittlung der Überschwemmungsflächen.
Die so ermittelten Überflutungsflächen konnten nach Rücksprache mit der Stadt Verl auf Unplausibilitäten hin überprüft, ggf. angepasst und in einem Lageplan dargestellt werden.
Sie stimmen im Allgemein mit den ursprünglichen Berechnungen überein, wobei besonders im Stadtgebiet an manchen Stellen deutlich kleiner ausfallen.
Im Anschluss an diese Untersuchungen können anhand der neu berechneten, detaillierteren Überschwemmungsflächen gezielte Hochwasser-schutzmaßnahmen bemessen bzw. deren Wirkung überprüft werden.

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Projektinformationen

Laufzeit: 2014 - 2015

Fachinformationen 1
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Stefano Gilli
Dipl.-Geogr. Stephan Bandermann
+49 3342 3595-14
s.bandermann[at]sieker.de
Partner
pbh Planungsbüro Hahm