Stadthaus Potsdam - Planung von Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung
Projektziel
Im Auftrag der Stadt Potsdam sollte am Beispiel des Stadthauses demonstriert werden, dass sich die Wiederherstellung historischer Außenanlagen mit einer innovativen Bewirtschaftung des auf dem Grundstück anfallenden Regenwassers kombinieren lässt. Bei dem Stadthaus handelt es sich um ein Anfang des 20. Jahrhunderts errichtetes Gebäude mit insgesamt 4 Innenhöfen. Die Gesamtfläche des Grundstücks beträgt ca. 20.000 m², wovon etwa 6.400 m² auf Dachflächen und rund 6.500 m² auf Hofflächen entfallen.
Randbedingungen
Die vorhandene Entwässerung des Gebäudes erfolgt zum größten Teil über ein Ableitungssystem, bei dem bereits auf dem Grundstück eine Vermischung von Schmutz- und Regenwasser stattfindet. Ferner existieren in den Innenhöfen Versickerungsschächte, über die ein Teil des Dachflächenwassers in den Untergrund versickert. In einem ersten Schritt wurde ein Bewirtschaftungskonzept mit den Komponenten „ober- und unterirdische Speicherung“ und „vollständige Versickerung“ für das gesamte Grundstück aufgestellt. Aufgrund der komplizierten Dachflächenform des Stadthauses musste dabei auf der Basis eines Luftbildes eine Aufteilung und Zuordnung der einzelnen Dachflächen zu den Fallrohren vorgenommen werden (s. Abb. rechts). Anschließend erfolgte eine Dimensionierung der Mulden-Rigolen-Elemente mittels Langzeitkontinuumsimulation.
Planung
Aufgrund der Komplexität der Sanierungsmaßnahmen, die das gesamte Gebäude und die Außenflächen umfassen, erfolgte die Ausführung der Bewirtschaftungsanlagen zunächst für die Vorderfront und den zugehörigen Vorfahrtbereich.
Eine Besonderheit stellt die Zuleitung eines Teils der Dachabflüsse zu den Mulden dar: Sie erfolgt unterirdisch zu einem sogenannten Quellschacht, in dem es zu einem Anstau des Wassers kommt, bis dieses über die am oberen Schachtende angeordnete Löcher in die jeweilige Mulde austritt. Eine im Schacht angebrachte Drossel und der nach unten offene Schachtboden sorgen für eine Restentleerung.
Projektinformationen
Laufzeit: 2000 - 2001