Regenwassermanagement für die Residenz der deutschen Botschaft in Nicaragua
Die Residenz der deutschen Botschaft in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, liegt auf einem Hügel und hat Probleme mit der Regenentwässerung. Das tropische Klima führt zu relativ starken Niederschlägen (n=0,1/a & D=60 min, N=68 mm). Zum Vergleich: die Niederschlagshöhe bei gleicher Wiederkehrzeit (10 Jahre) und Niederschlagsdauer (60 min) liegt im Berliner Raum bei ca. 36 mm und ist damit nur weniger als halb so hoch wie in Managua! Die bestehende Entwässerungsanlagen sind damit überfordert, was nach einem Starkregen zu einem Aufstau von Regenwasser und dem Umsturz einer Umgrenzungsmauer führte. Weitere, mit Starkniederschlägen verbundene, Probleme sind Hangerosion und Hanginstabilität.
Zur Behebung der Entwässerungsprobleme wird eine Regenwasserbewirtschaftung mit einem hangparallelen Mulden-Rigolen-System vorgeschlagen. Dieses wurde bemessen und um ortsübliche Drosselleitungen in der Umgrenzungsmauer (sogenannte „Llorones“) ergänzt. Mit dieser Lösung wird die rasche Entwässerung ohne Überstau sichergestellt. Trotz der sehr guten Infiltrationseigenschaften des Oberbodens wird auf eine vollständige Versickerung des Regenwassers verzichtet, um die Hangstabilität nicht zu gefährden. Probleme mit den Unterliegern, durch das vom Hang "wild" abfließende Wasser, werden durch die starke Drosselung des Regenwassers auf ca. 2,5 % der Bemessungsregenspende minimiert. Zur Erfüllung des Sekundärziels der Hangsicherung werden Hangbefestigungsmaßnahmen, wie z.B. vertikale Abtreppungen mit Gabionen und hangparallele Kokosmatten, empfohlen. Diese wurden mit Vorschlägen zur Bepflanzung endemischer Pflanzenarten, welche die Bodenerosion zusätzlich mindern, abgerundet.
Projektinformationen
Laufzeit: 2012 - 2014