Sieker
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Die Regenwasserexperten

Rückhalteräume

Eine Möglichkeit zur Minderung des Hochwasserrisikos ist die Schaffung von Rückhaltevolumen oberhalb von betroffenen Gebieten. Die künstlich geschaffenen lokalen Rückhalte bilden natürlichen Strukturen unterschiedlicher Größe nach. Selbst stark anthropogen beeinflusste Landschaften und Gewässersysteme bitten noch vielfältige Möglichkeiten, um zusätzliche Speicher zu schaffen bzw. vorhandene Speicher zu reaktivieren.

Potenzielle Rückhalteräume in Nordwalde

Aus hydrologischer Sicht ist es effektiv das überschüssiges Oberflächenwasser aus Abflussbahnlinien in naturnahe Rückhalteräume (z.B. Erdmulden, Abflussmulden, Retentionsmulden, Kleinspeicher) einzuleiten und zu sammeln. Die Rückhalteräume können anschließend antizyklisch zum jeweiligen Wasseranfall entleert werden bzw. das gesammelte Wasser mit Verzögerung versickern.

Die Erkundung der möglichen Rückhalteräume an den Gewässern, deren Auen oder auf Nutzflächen erfolgt unter Anwendung eines digitalen Geländemodells (DGM) bzw. anhand von topografischen Karten (Höhenlinie). Die Rückhaltewirkung resultiert aus der geänderten Fließzeit durch den ins Gelände modellierten Rückhalteraum.

Die Retention einer Fläche hängt entscheidend von den Grundwasserschwankungen, vom Aufbau des Bodens und vor allem von der Vegetationsart ab. Der Wirkungsgrad ist umso größer, je geringer das Geländegefälle ist.

Für eine wirksame Dämpfung der Hochwasserwellen ist eine gezielte Bewirtschaftung der Retentionsflächen notwendig. Dazu sind umfangreiche Deichanlagen und gesteuerte Aus- und Wiedereinleitungsbauwerke unerlässlich. Zu Beginn der Hochwasserwelle muss der Rückhalteraum freigehalten werden, um schließlich die Spitze der Welle kappen zu können.


Effekt eines Rückhalteraums auf die Abflussganglinie

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