Sieker
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Die Regenwasserexperten

Gesteuerte Drainagen

Konventionelles Wassermanagement in der Landwirtschaft ist auf eine schnelle Entwässerung der Ackerflächen durch die Drainagesysteme gerichtet. Drainagen können zum einen Überflutungen durch die hohen Entwässerungsgeschwindigkeiten beim Wasserüberschuss während der Niederschlagsereignissen verursachen, zum andern können aber Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen aufgrund der Trockenheit in den Perioden mit unzureichender Niederschläge auslösen.

Die aktive Regulierung des Durchflusses an Drainageausläufen kann über die gesteuerten Drainagen erfolgen, indem eine kontrollierte Infiltration mit einer regelbaren Drängung kombiniert wird. Die Durchfluss- und damit Wasserstandregulierung zielt darauf ab, Wasser in der Fläche zu halten, um die Abflüsse zu reduzieren und dadurch dem Pflanzenbestand ausreichend Wasser für die Überbrückung längerer Trockenperioden darzubieten. Darüber hinaus wird mit der Reduktion des freien Auslaufes des Drainagewassers versucht, höhere Bodenwassergehalte unterhalb des Wurzelbereiches einzustellen, um reduktive Verhältnisse im Boden zu erzeugen und dadurch den Nitratabbau zu elementarem Stickstoff zu befördern.

Konventionelle Drainage


Gesteuerte Drainage

Die technische Konzeption der gesteuerten Drainage besteht aus Drän-Speicher-Leitungen, Regelungsschächten, Ableitungsrohren und einer Schaltzentrale.

Als Drän-Speicher-Leitungen können die hochspeicherfähigen Kunststoff-Hohlkörper eingesetzt werden, die mit einem wasserdurchlässigen, Feinstoffe zurückhaltenden Geotextil ummantelt werden. Die Linienführung der Leitungen folgt im Wesentlichen den Höhenlinien mit einem geringen Sohlengefälle von ca. 0,1% in Ableitungsrichtung. Die Abstände zwischen den Leitungen ergeben sich aus den hydraulischen Berechnungen zur Dimensionierung der Hohlkörper-Querschnitte und der Erfüllung der wasserwirtschaftlichen Zielvorgaben.

Jede Drän-Speicher-Leitung wird mit einem Regelungsschacht angeschlossen. Die in Richtung des Geländegefälles aufeinander folgenden Schächte sind mit einem Ableitungsrohr verbunden, das letztlich in den nächstliegenden offenen Vorfluter mündet. Die in die Regelungsschächte einmündenden Drän-Speicher-Leitungen erhalten Verschlusseinrichtungen, die zur Einstauregulierung dienen.

Die Schaltzentrale ist mit einer Empfängereinrichtung ausgestattet, die in der Lage ist, drahtlose Signale über das Einstauprogramm der nächsten Tage zu empfangen. Dieses Einstauprogramm kann über das N-A-Modell unter Nutzung aktueller Vorhersagen der Niederschläge und anderer meteorologischer Größen extern berechnet werden.

Die Anwendung der gesteuerten Drainagen ist durch die Topografie begrenzt. Optimal sind die Flächen mit einer Gefälle von weniger als 1%.

 

 

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