Sieker
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Die Regenwasserexperten

Wassermanagement in Berlin-Moabit

Anlass

Wie in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurde, bedingen die Folgen des Klimawandels die Notwendigkeit für einen anderen Umgang mit der Ressource Wasser in der Stadt Berlin. Mittlerweile ist zu beobachten, dass Niederschläge sich von den Wintermonaten in die Sommermonate verlagern und insbesondere die Sommermonate von Extremereignissen wie Starkregen und längeren Hitzeperioden geprägt sind. Demzufolge müssen bei Starkregen enorme Wassermengen abgeleitet werden, was auch in Berlin-Moabit (West) auf einzelnen Liegenschaften zu Überschwemmungen führt, da das bestehende Entwässerungssystem auf diese kurzzeitigen extremen Abflüsse nicht ausgelegt ist. Im Gegensatz dazu steht, dass bei Hitzeperioden tendenziell ein Wassermangel vorhanden ist. Demzufolge erscheint es ratsam, dass bei starken Regenfällen anfallende Wasser aufzufangen und zu speichern, um dieses in Trockenperioden zur Bewässerung einsetzen zu können.

Ergebnisse                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                

Im Konzept für ein nachhaltiges Wassermanagement wird in einem ganzheitlichen Ansatz ein neuer Umgang mit Regenwasser angestrebt, der die Sammlung und Nutzung von Regenwasser und die dezentrale Bewirtschaftung über Versickerung und Rückhalt/Verdunstung beinhaltet. Regenwasser soll im Untersuchungsgebiet systematisch gesammelt werden, um es dann für verschiedene Zwecke nutzen zu können.

In der Studie wurden mehrere mögliche Grundstücke für ein nachhaltiges Wassermanagement identifiziert und mit den Hauptakteuren Gespräche geführt. Für zwei Liegenschaften wurden Pilotprojekte geplant (siehe Abb. 2 und Abb. 3).

Rückstauereignisse stellen ein Problem für eine der beiden Liegenschaften dar. Im Pilotprojekt soll sie vom Kanalnetz abgekoppelt und das anfallende Regenwasser in einem Rigolenkörper zwischengespeichert werden (Abb. 2). Um die starke Wärmebelastung in den Sommermonaten zu verbessern soll weiterhin eine Dachkühlung installiert werden. Diese kann komplett mithilfe eines Brunnens gespeist werden.

Bei der zweiten Liegenschaft sollte Wert auf die Visualisierung des Themas Wasser gelegt werden. Eine oberirdische- und damit sichtbare Variante der Regenwasserbewirtschaftung sollte hier bevorzugt werden (Abb. 3).

Bei der Bearbeitung des Projektes ist deutlich geworden, dass die Machbarkeit nachhaltiger Wassermanagementsysteme in Berlin zwar seit den 90er Jahren anhand von mehreren gebauten und bis heute funktionstüchtigen Anlagen mit positiven Ergebnis erbracht wurden. Gleichwohl aber festzustellen ist, dass der innovative Start nicht konsequent weiterverfolgt wurde. Die technischen Probleme der vorgeschlagenen Maßnahmen spielen eine untergeordnete Rolle. Die Herausforderung besteht wahrscheinlich im Bereich der Zusammenführung von privaten und öffentlichen Interessenlagen.

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Projektinformationen

Laufzeit: 2014

Fachinformationen 4 Produkte 2
Ansprechpartner
M.Sc. Livius Hausner
+49 3342 3595-28
l.hausner[at]sieker.de
Partner
Nolde & Partner innovative Wasserkonzepte
www.nolde-partner.de