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Die Regenwasserexperten

ZUGABE - ein Tool für die Kooperation in Kommunen

Angesichts angespannter Haushaltslagen können viele Kommunen nur noch ihre P!ichtaufgaben erfüllen. Um dennoch über Projekte Weichen für die Zukunft zu stellen, braucht es die Aufdeckung von Synergien zwischen den vielfältigen Handlungsfeldern und die richtigen Instrumente hierfür.

Das Erscheinungsbild und die Struktur von Stadtlandschaften werden seit jeher maßgeblich vom Zusammenspiel von natürlichem Wasserhaushalt, menschlichen Techniken zum Wassermanagement und den daraus entstehenden Möglichkeiten der Raumnutzung und –gestaltung geprägt. Die gestalterische Kultur im Umgang mit Wasser weitestgehend auf die Inszenierung von Waser in Parks und Stadträumen zu beschränken, ohne die infrastrukturellen Dimensionen einzubeziehen, ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht mehr zeitgemäß, werden so doch nicht nur stadtplanerische Chancen leicht vergeben, sondern auch finanzielle und personelle Ressourcen unter Wert verbraucht, die bei einer ganzheitlichen Betrachtung verschiedener stadt- und freiraumplanerischer Themen und Aufgaben eine größere Wirkung entfalten könnten. Und auch für alle anderen Herausforderungen, denen sich die Städte im Zusammenhang mit demographischem Wandel und den sich ändernden Ansprüchen der Bevölkerung an ihr Lebensumfeld sowie den Anpassungserfordernissen an den Klimawandel stellen müssen, ist eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung über sektorale Maßnahmen kaum noch vorstellbar.

Der Schlüssel für eine erfolgreiche, integrale Planung in einer Stadt liegt in der Aufdeckung von Synergien verschiedener Fachdisziplinen und ihrer Handlungs- und Aufgabenfelder. Hierzu braucht es vor allem einen guten Austausch zwischen den handelnden Akteuren und die Erfahrung, dass das gemeinsame Arbeiten wertgeschätzt wird und auch die eigenen Anliegen voranbringt. GIS-gestützte Planungshilfen können hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie die strukturierte Betrachtung unterschiedlichster Daten erleichtern.

Das im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Masterplans Emscher-Zukunft entwickelte Kooperationsmodul ZUGABE (Zukunftschancen ganzheitlich betrachten) unterstützt den Dialog zwischen den Fachgebieten. ZUGABE ermöglicht es, für jeden Ort im Stadtgebiet aufzuzeigen, wo die bereit gestellten Datengrundlagen auf mögliche Synergien hindeuten. Die bisherige Erfahrung mit der Arbeit des Kooperationsmoduls ZUGABE zeigt, dass bereits das gemeinsame Darstellen der verschiedenen stadtplanerischen Themenfelder einen immensen Erkenntnisgewinn in vielfältigen Abstimmungsprozessen darstellt. Die in ZUGABE vorgehaltenen Daten müssen nicht wiederholt fallbezogen zusammengetragen werden, sondern sind für alle Nutzer schnell und kompakt einsehbar. Dieser Nutzen muss sich nicht auf wasserwirtschaftliche Aspekte wie das Finden besonders effektiver Abkopplungsmaßnahmen beschränken, durch die Einbindung der Daten entsprechender Fachabteilung und die Aufbereitung unter verschiedenen Fragestellungen sind die Einsatzmöglichkeiten beliebig veränderbar.

Das Kooperationsmodul ZUGABE kann (fachbereichsübergreifende) Abwägungs- und Entscheidungsprozesse transparenter machen und damit erleichtern und in der Einbindung politischer Entscheidungsträger ebenso in der Kommunikation eingesetzt werden wie in der Öffentlichkeitsbeteiligung.